Vermittlung von Auszubildenden in der Altenbetreuung

21. Juni 2018 LeitaktionWirkung
Renate Brandstetter ist stellvertretende Leiterin der Altenbetreuungsschule des Landes Oberösterreich und ist überzeugt, dass das Erasmus+ Projekt „Vermittlung von Auszubildenden in der Altenbetreuung – Sammlung Transnationaler Erfahrung in der Altenarbeit“ ihrer Institution einen großen Mehrwert bietet.

Teilnehmende österreichische Institution

Altenbetreuungschule des Landes OÖ

Partnereinrichtungen

Evangelische Gesellschaft (DE)

Residencia de mayores Úbeda (ES)

Alten- und Pflegeheim Robert Prossliner Stiftung (IT)

Robert-Breuning-Stift (DE)

Servior Centres, Foyers et Services pour personnes âgées (LU)

Solucare S.A. Maison de Soins Op Lamp (LU)

Zusammenfassung

Durch das Verschwinden nationaler Grenzen in Europa und einer zunehmend multikulturellen Gesellschaft ist ein Wissenstransfer über die Betreuung älterer Menschen in den europäischen Ländern für angehende Betreuerinnen und Betreuer wichtig geworden.

Im Rahmen ihrer zweijährigen Ausbildung erhielten 35 Fach-Sozialbetreuer/innen, Schwerpunkt Altenarbeit, im Zeitraum von Juli 2014 bis Juni 2016 die Möglichkeit, ein jeweils vierwöchiges Praktikum in einem Alten- und Pflegeheim in einem anderen EU Land zu absolvieren. Dadurch sollte ihre fachliche, persönliche, kulturelle und sprachliche Kompetenz gefördert werden. Besondere Bedeutung hatte das Kennenlernen der Betreuungsmöglichkeiten, der Angebote und Betreuungsmodelle in diesen europäischen Ländern und Einrichtungen sowie der Wissenstransfer nach Österreich. Die Partner/innen wurden auf Grund ihrer fachlichen Kompetenzen in der Altenarbeit ausgewählt. Ein wesentliches Ziel war das Kennenlernen der Arbeitsweisen und -methoden in den aufnehmenden Partnereinrichtungen.

Den Mitarbeiter/innen in den Aufnahmeeinrichtungen oblag die umfassende Anleitung, Unterstützung und Kontrolle der Ausbildungsteilnehmer/innen. Eine rechtliche Anerkennung dieser Praktika in Österreich wurde durch die Entsendeeinrichtung sichergestellt. Neben der fachlichen und praktischen Kompetenzsteigerung, sollte das soziale Lernen, die Persönlichkeitsbildung sowie die Toleranz und Akzeptanz gegenüber der Vielzahl an soziokulturellen Hintergründen von Menschen gefördert werden.

Die Begünstigten eigneten sich vor allem zusätzliche Qualifikationen in der Gesprächsführung, Pflege und Betreuung dementer Menschen und Personen mit apallischem Syndrom (Wachkoma) an, auch in der Palliativpflege und im würdevollen Umgang mit Sterbenden. Sie konnten die Relevanz der Biografie-Erhebung und der Kinästhetik in der Pflege erkennen und bekamen einen Eindruck von optimaler Angehörigenarbeit. Die sprachliche Kompetenz in den Zielländern Spanien, Italien und Luxemburg konnte verbessert werden. Da die Praktika neben den dokumentierten erworbenen Kompetenzen und Fertigkeiten ohne Zweifel auch Flexibilität zeigen, sind positive Auswirkungen auf die berufliche Laufbahn der Teilnehmer/innen zu erwarten.


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