Subsahara-Afrika als Förderschwerpunkt der neuen Programmperiode von Erasmus+ 2021-2027

Bambuskonstruktion in Uganda © Christina Teusl

Erasmus+ Hochschulbildung trägt durch die Mobilität von Studierenden und Personal, aber auch durch nachhaltige Hochschulpartnerschaften wesentlich zu einer global vernetzten Hochschullandschaft bei. 2018 kündigte der damalige Kommissionspräsident Juncker an, dass die Zusammenarbeit mit Afrika im Rahmen der Africa-EU Partnership in den folgenden Jahren entscheidend ausgeweitet werden soll. In der Erasmus+ Programmperiode 2021–2027 werden die Fördermittel für Subsahara-Afrika massiv erhöht, wodurch Subsahara-Afrika zur am stärksten geförderten Region innerhalb des Erasmus+ Programms wird.

Mobilität von Studierenden und Personal

Dieser Anstieg an verfügbaren Fördermitteln ist in der Programmschiene der internationalen Hochschulmobilität von Erasmus+ (KA171) ersichtlich, die die weltweite Mobilitäten von Studierenden, akademischem und nicht-akademischem Personal abwickelt. Waren in der vergangenen Programmperiode von Erasmus+ 2014–2020 rund 7% des Budgets aus externen Finanzinstrumenten für Subsahara-Afrika reserviert, so werden in der neuen Phase bis 2027 bis zu 23% der Mittel für diese Region zur Verfügung stehen. Für Österreich bedeutet das eine Summe von 1 Mio. Euro für das Jahr 2023. Ziel ist es, die jährlichen Mobilitäten zwischen Europa und Afrika von etwa 16.000 im Jahr 2018 bis 2027 auf 105.000 zu erhöhen.

Zentrale Aktionen

Neben Mobilitäten fördert die Europäische Kommission auch Kooperationsprogramme, die zentral in Brüssel eingereicht und verwaltet werden. Der OeAD berät die Hochschulen bei der Einreichung.

Die Aktion Capacity Building in Higher Education unterstützt die Modernisierung der Hochschulbildung in nicht-industrialisierten Drittstaaten. 160 Mio. Euro sind für die Länder südlich der Sahara reserviert, das macht 26% des Budgets dieser Aktion aus. Bereits in der letzten Erasmus+ Programmgeneration gab es vier Projekte mit Hochschulbeteiligung aus Österreich und Subsahara-Afrika.

Erasmus Mundus ist eine weltweite Aktion und es gibt zwei Förderschienen. Unter Erasmus Mundus Design Measures werden internationale Joint Master-Studiengänge entwickelt, Hochschulen aus Subsahara-Afrika sind förderberechtigt. Unter Erasmus Mundus Joint Master wird die Durchführung von internationalen Joint Master-Studiengänge gefördert. Nicht nur die jeweilige Hochschulkonsortien werden unterstützt, Studierende aus dieser Region können sich - so wie Studierende aus der ganzen Welt - für ein Vollzeit-Stipendium bewerben.

Die Jean Monnet fördert u.a. internationale Netzwerke zur Vermittlung von EU-internen Themen, von außenpolitischen Themen der EU bzw. zur Aus- und Weiterbildung von Lehrer/innen zu EU-Themen.

Unter der Aktion Virtual Exchange sollen Studierende mit Hilfe entsprechend ausgebildeter Moderator/innen auf Online-Plattformen den interkulturellen Dialog, kritisches Denken, digitale und/oder Soft Skills erlernen. Die Länder südlich der Sahara sind unter den ausgewählten Zielregionen.

Erasmus+ Kooperationsseminar in Kenia

Um bestehende Netzwerke zu festigen und neue, bereichernde Hochschulpartnerschaften zu schließen, veranstaltete der OeAD für interessierte Hochschulen ein Erasmus+ Kooperationsseminar, das von 17. bis 19. Oktober 2022 in Nakuru, Kenia, stattgefunden hat.