Erasmus+ Zusammenarbeit in Krisenzeiten: Ukrainische Partner/innen der Universität Klagenfurt

18. April 2023 HochschuleEuropäische Programme
Eine Person mit ukrainischer Flagge steht neben einem Ortsschild mit dem Text "Universität Klagenfurt/Univerza v Celuvcu"
In einem Gastbeitrag berichtet die Universität Klagenfurt über die Weiterführung der Zusammenarbeit mit ihren ukrainischen Partnerhochschulen in diesen schwierigen Zeiten.

Die Universität Klagenfurt (AAU) blickt auf eine langjährige, bewährte Tradition in der Zusammenarbeit mit ukrainischen Partnerhochschulen zurück. Auf Basis einer zum Teil mehrere Jahrzehnte umspannenden Kooperation im Rahmen bilateraler Mobilitätsprogramme verbinden die AAU nunmehr auch bereits zahlreiche Erasmus+ ICM-Projekte mit der National Technical University „Kharkiv Polytechnic Institute, der V. N. Karazin Kharkiv National University, der Chernivtsi National University (Czernowitz) und der Kherson State University.

Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 sind die AAU und ihre ukrainischen Partner/innen im engen Austausch zur Aufrechterhaltung der akademischen Mobilität und darüber hinaus auch intensiv um Erhöhung der angebotenen Stipendienplätze für Incoming-Mobilitäten bemüht. Letzteres gelangt auch insbesondere dank zusätzlicher Erasmus+ Mittel, die eingeworben werden konnten.

Die Integration der ukrainischen Studierenden und Lehrenden in das Campusleben der AAU gelang besonders gut, da neben dem umfassenden Betreuungsangebot des International Office und dem kostenfreien Angebot an Deutschkursen auch die aufnehmenden Institute besonderes Augenmerk auf eine Kombination zwischen eigenen Arbeitsräumen und Gelegenheiten zum Austausch (z.B. gemeinsamen Essen am Campus) legten.

Aufgrund der komplexen humanitären und aufenthaltsrechtlichen Situation sowie der erschwerten Reisebedingungen für ukrainische Staatsbürger/innen - besonders in den ersten Monaten nach dem 24. Februar 2022 - stand die AAU im regelmäßigen Kontakt mit den zuständigen Behörden und Hilfsorganisationen in Österreich wie auch mit der österreichischen Nationalagentur, die stets mit gutem Rat zur Seite stand. Als besonders großen Erfolg werten wir, dass ukrainische Studierende während des Wartens auf die Ausreise dank eines entsprechenden Appells der Vizerektorin für Lehre und der Mitwirkung von engagierten Lehrenden die gewählten AAU-Lehrveranstaltungen virtuell beginnen und nach Ankunft in Klagenfurt lückenlos fortsetzen und abschließen konnten.  Die Incoming-Studierenden wurden in allen Phasen der Mobilität nicht nur engmaschig vom International Office, sondern auch von den akademischen Koordinator/innen der Mobilitätsabkommen, allen voran Prof. Tilmann Reuther/Institut für Slawistik, betreut. Der langjährige Erasmus+ Koordinator und Ukraine-Experte der AAU, hielt auch auf Einladung der Kherson State University, die nach Ivano-Frankivsk umgesiedelt werden musste, einen öffentlichen (Online-)Vortrag zum Thema der Unterstützung der Europäischen Union und Österreichs für die angegriffene Ukraine.

Über die Erasmus+ Mobilitätsprojekte hinaus gab es an der AAU im vergangenen Jahr 2022 zahlreiche weitere Unterstützungsinitiativen für ukrainische Staatsbürger/innen. Exemplarisch seien hier die  Unterbringung der ukrainischen Samstagsschule in den Unterrichtsräumen der AAU, die Organisation von Dialogveranstaltungen für Ukrainer/innen und Russ/innen an der AAU sowie Gastvorträge (z.B. Die Kiewer Rus‘ von Prof. Gerhard Neweklowsky) genannt. Zu erwähnen ist auch die Teilnahme von Angehörigen des Instituts für Slawistik an Ringvorlesungen zur Ukraine in Österreich und Deutschland.

 

Text: International Office der Universität Klagenfurt