Horizontale Prioritäten für Erasmus+ Next Generation 2021-2027

1. März 2021 Europäische Programme
Sujetbild neues Programm Erasmus Plus
Das neue Programm Erasmus+ 2021-2027 definiert für die nächsten sieben Jahre vier übergeordnete Prioritäten.

Inklusion und Vielfalt

Erasmus+ fördert Chancengerechtigkeit, Inklusion, Vielfalt und Fairness bei allen Programmaktionen. Im Mittelpunkt stehen dabei Institutionen und Menschen mit geringeren Chancen – das sind jene, die mit Hindernissen bei der Teilnahme an europäischen Projekten konfrontiert sind. Ihr Zugang zum Programm soll erleichtert werden. Unabhängig von ihrem kulturellen, sozialen und ökonomischen Hintergrund oder etwa bestehenden Mobilitätshindernissen sollen alle Menschen die Möglichkeit zur Teilnahme an Erasmus+ erhalten. Institutionen sind angehalten, ihre Projekte und Aktivitäten mit einem inklusiven Ansatz zu planen, damit diese möglichst vielen Menschen offen stehen.

Insbesondere folgende Barrieren können eine Teilnahme an Erasmus+ erschweren: Behinderungen, Gesundheitsprobleme, Hindernisse in Verbindung mit Systemen der allgemeinen und beruflichen Bildung sowie im Zusammenhang mit Diskriminierung, kulturellen Unterschieden oder sozialen, wirtschaftlichen oder geografischen Hürden.

Die Europäische Kommission hat eine Strategie für Inklusion und Vielfalt, um mit Erasmus+ mehr Teilnehmende mit geringen Chancen zu erreichen, erarbeitet.

Die nationalen Agenturen werden die Institutionen und Projekte dabei unterstützen, ihre Vorhaben inklusiv und vielfältig zu planen und zu gestalten. Der Nationale Plan für Inklusion & Vielfalt für Erasmus+ und ESK leistet einen wesentlichen Beitrag, den Zugang für alle Menschen und Organisationen zu Erasmus+ und ESK zu erleichtern.

Der Plan wurde unter Einbeziehung einer Vielzahl von Menschen und Einrichtungen erarbeitet und wir bedanken uns bei allen, die hier mitgewirkt haben. Besonderer Dank gilt der Steirischen Volkswirtschaftlichen Gesellschaft, die hier gemeinsam mit der atempo Betriebsgesellschaft mbH federführend tätig war.

Weiterführende Links

Umwelt und Bekämpfung des Klimawandels

Umwelt und Klimaschutz sind für die EU heute und künftig zentrale Prioritäten. In Übereinstimmung mit dem European Green Deal ist Erasmus+ daher ein zentrales Instrument für den Aufbau von Wissen und Kompetenzen im Bereich nachhaltige Entwicklung und Klimawandel sowie für das Verständnis für Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Da die Mobilität ein Kernelement von Erasmus+ ist, werden die Teilnehmenden ermutigt, nachhaltige Verkehrsmittel zu nutzen. CO2-Neutralität wird angestrebt und ein verantwortungsvolleres Handeln der Teilnehmenden wird gefördert.

Projekten, die dazu beitragen, Kompetenzen in verschiedenen für die ökologische Nachhaltigkeit relevanten Branchen aufzubauen, wird besonderes Augenmerk geschenkt. Erasmus+ unterstützt die Verwendung innovativer Praktiken, um Lernende, Personal und Jugendarbeiter/innen aktiv beim Wandel im Umgang mit Ressourcen, bei der Einsparung von Energie oder der Reduzierung von Abfall und vielen weiteren Bereichen einzubinden.

Projekte sollen Verhaltensänderungen in Bezug auf persönliche Vorlieben, kulturelle Werte und das Bewusstsein für eine nachhaltige Entwicklung, das Konsumverhalten und den Lebensstil fördern.

Institutionen und Teilnehmende sind aufgerufen, grüne Praktiken in alle Projekte zu integrieren. So sollen bei der Planung und Durchführung von Projektaktivitäten umweltfreundliche Ansätze verfolgt werden.

Digitaler Wandel

In Übereinstimmung mit den Prioritäten des Aktionsplans für digitale Bildung (2021-2027) fördert Erasmus+ qualitativ hochwertiges digitales Lernen und die Entwicklung digitaler Kompetenzen für alle. Es unterstützt die Bemühungen für die Einbindung von Lernenden, Pädagogen, Jugendarbeitern, jungen Menschen und Institutionen auf dem Weg zum digitalen Wandel.

Sowohl grundlegende digitale Fertigkeiten als auch eine fortgeschrittene digitale Kompetenz soll gefördert werden, damit die Menschen uneingeschränkt an Zivilgesellschaft und Demokratie teilhaben können.

Die Teilnahme an Erasmus+ wird in allen Programmbereichen in Form von Blended Learning möglich. Die Abwicklung von Erasmus+ wird für die Teilnehmenden digitalisiert und vereinfacht, insbesondere durch die European Student Card Initiative in der Hochschulbildung und eine überarbeitete IT-Architektur für Begünstigte.

Es wird eine europäische Plattform für digitale Bildung eingerichtet, um die Koordinierung im Bereich der digitalen Bildung auf EU-Ebene zu verbessern und zum Austausch bewährter Verfahren und zur Erprobung von Forschungsergebnissen beizutragen.

Teilhabe am demokratischen Leben

Aktive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an demokratischen Prozessen und ihr Wissen über die Europäische Union sind zentrale Ziele von Erasmus+.

Erasmus+ unterstützt eine aktive Bürgerschaft und Ethik im Kontext des lebenslangen Lernens. Es fördert die Entwicklung sozialer und interkultureller Kompetenzen, kritisches Denken und Medienkompetenz.

Vorrang haben Projekte, die Möglichkeiten zur Teilnahme von Menschen am demokratischen Leben sowie an sozialem und bürgerschaftlichem Engagement durch non-formale oder informelle Lernaktivitäten bieten. Die aktive Einbringung in ihrer Gemeinschaft oder die Teilnahme am politischen und sozialen Leben der Union werden unterstützt. Im Fokus stehen auch das Verständnis und die Verbesserung der Kenntnisse der Bürgerinnen und Bürger über die Europäische Union und ihr Zugehörigkeitsgefühl sowie die gemeinsamen Werte der EU, die Grundsätze der Einheit und Vielfalt und ihr gesellschaftliches, kulturelles und historisches Erbe.