Evelyn Kaindl-Ranzinger - Botschafterin Erwachsenenbildung

2. June 2018 WirkungPriorität
Evelyn Kaindl-Ranzinger organisiert seit elf Jahren Projekte im Rahmen von Erasmus+. Das Projekt „Kulturelle Bildung in einer diversen Gesellschaft“ half ihrer Institution, innovative Lösungen für einen inklusiveren Zugang zu Kultur im Museum zu entwickeln.

Einrichtungen

MUSIS – Steirischer Museumsverband, Graz

Europäische Arbeit

Evelyn Kaindl-Ranzinger organisiert bereits seit elf Jahren Projekte im Rahmen von Erasmus+ bzw. seinem Vorgängerprogramm und hat auch selbst drei geförderte Auslandsaufenthalte durchgeführt. Museen werden als Einrichtungen lebenslangen Lernens nach wie vor relativ schwach wahrgenommen. Die Erasmus+ Projekte konnten letztendlich die österreichische Museumscommunity aufmerksam machen. MUSIS konnte so seine generelle Position und Relevanz in Österreich stärken. Kulturvermittler/innen und Kurator/innen sahen dadurch erstmals eine Chance, trotz Ressourcenknappheit international zu lernen und sich zu vernetzen. Mittlerweile ist ein österreichweiter intensiver Austausch entstanden, der erworbenes Wissen weiter verbreitet und Entwicklungsprozesse und Kommunikation in Bewegung setzt.

Steckbrief

  • Ihre eigenen Auslandsaufenthalte haben Kaindl-Ranzinger Sicherheit gegeben. Mittlerweile ist sie versiert genug, Vorträge und Lehreinheiten vor großem Publikum auf Englisch durchzuführen.
  • Frau Kaindl-Ranzinger blickt durch ihre Projekttätigkeit auf ein großes Netzwerk in Europa.
  • Ihre Neugierde für die Unterschiedlichkeit von Systemen und Mechanismen hat sie mittlerweile im internationalen Kontext zu einer Art „Übersetzerin“ werden lassen.

Statement

„Erfolgreiches kulturelles Lernen bedarf eines breiten Verständnisses für die Vielfalt der uns begegnenden Kulturen.“ Kulturelles Lernen im weitesten Sinne hat ihrer Meinung nach einen zentralen Stellenwert, wenn sich eine diverse Gesellschaft erfolgreich gemeinsam entwickeln will. Museen und Einrichtungen des Kulturelles Erbes, wie Bibliotheken und Archive, stellen Grundlagen bereit, haben Kompetenzen und Angebote. „Bezüglich einer europäischen Dimension und einem grenzüberschreitenden Bewusstsein für Fragen des Kulturellen Lernens gibt es Aufholbedarf. Mein Ziel ist es, die Lernmobilität und damit die europäische Dimension in Museen, Bibliotheken und Archiven zu verankern.“ „Die Öffnung des Denkhorizonts in Richtung Europa eröffnet neue Perspektiven und lässt das Projekt Europa in seiner kulturellen Vielfalt als Ganzes erleben.“ Aus diesem Verständnis heraus kann auch kulturelles Lernen selbstbewusst und zugleich respektvoll, inklusiv, individuell, traditionsbewusst und visionär stattfinden.

Persönliche und berufliche Erfolge

Museen werden nicht automatisch assoziiert, wenn es um Erwachsenenbildung oder lebenslanges Lernen geht. Umso reizvoller war für Kaindl-Ranzinger 2015 die Herausforderung, ein Projekt in der Erwachsenenbildung mit Kulturvermittler/innen aus Museen durchzuführen. MUSIS setzte damit einen innovativen Schritt. Ein Perspektivenwechsel wurde möglich, der sonst im Museumsalltag nicht machbar wäre. Im vierten Jahr ist das Projekt zu einem österreichweiten Netz mit gut 60 Lernenden und Partnern aus dem Kulturerbe herangewachsen. Innovation und Qualitätssteigerung heimischer Museen war von jeher das Bestreben von MUSIS. Seit 2015 unterstützt MUSIS dies nicht nur über eigene Bildungs- und Beratungsprogramme. Durch Prozessteilhabe, Sensibilisierung und Horizonterweiterung auf europäischer Ebene möchte MUSIS Entwicklungen in Gang setzen. Ziel sind wachsende Angebote zu Kernthemen der Bildungsarbeit im Kulturerbe wie kulturelle Diversität, Niederschwelligkeit, Barrierefreiheit und intergenerationales Lernen.

Meine Eindrücke

Kaindl-Ranzingers Einblicke in unterschiedliche Kultursysteme und bildungs- und kulturpolitische Strukturen schafften Klarheit und ermöglichen eine beträchtliche Verbesserung der Kommunikation. Ihre eigenen Auslandsaufenthalte haben zum Benchmarking und zu strategischen Entwicklungen in neuen Themenfeldern beigetragen. Ihre Englischkenntnisse sind durch den laufenden Austausch weitgehend verhandlungssicher geworden, ihre Problemlösungskompetenz wurde gestärkt. Im Bereich der Community-internen und öffentlichen Kommunikation der Projekte und Erfolge konnte Kaindl-Ranzinger viel an Stil und Kreativität dazugewinnen.

Hier gibt's mehr zu "Kulturelle Bildung in einer diversen Gesellschaft – Aktives Lernen aus europäischer Vielfalt".


Back